Inhalt
{{postCount}} Eine Runde Klartext
Tourismus ist toll, ohne Zweifel. Doch manchmal wirft er auch kritische Fragen auf. Wir haben genau hingehört. Und geben ehrliche Antworten

Eine Runde Klartext

1

Macht Tourismus die Natur kaputt?

Es stimmt schon: Vor allem am Wochenende schwärmt alle Welt aufs Land und in die Berge. Auf Straßen, Parkplätzen und Wanderwegen kann es dann richtig voll werden, durch den Parksuchverkehr bilden sich Staus, und nicht alle Naturfreunde bleiben auf den markierten Wegen. Wahr ist aber auch, dass es gepflegte Wanderwege, bewirtschaftete Hütten oder Umweltpädagogik in Schutzgebieten – Angebote, über die sich die Einheimischen ja genauso freuen wie die Gäste – eben oft nur aufgrund der touristischen Nachfrage gibt.

2

Wo kauf’ ich meine Semmeln?

Hin und wieder heißt es, dass der Tourismus daran schuld sei, wenn in historischen Altstädten oder an touristischen Hotspots alteingesessene Geschäfte von Souvenirshops und Boutiquen verdrängt würden. Diese Tendenz gibt es; sie liegt aber auch darin begründet, dass an den Ortsrändern immer mehr Supermärkte und Einkaufszentren entstehen. Auf das lokale Angebot wirkt Tourismus vielmehr auch positiv: Wo Gäste sind, eröffnen mehr Restaurants und Cafés, Shoppingund Freizeitangebote. Ist doch fein, wenn man im Ort nicht nur eine einzige Wirtschaft, sondern auch eine Eisdiele, ein Gourmetrestaurant und einen veganen Biergarten besuchen kann!

3

Wird es nicht zu viel?

Beim Glockenspiel auf dem Münchner Marienplatz oder vor den Allgäuer Königsschlössern kann es einem schon mal so vorkommen. Dann leiden alle unter zu vielen Menschen, Schlangestehen und gereizter Stimmung. Doch den sogenannten Hotspots, an denen sich manchmal die Massen drängen, stehen viel mehr Cold Spots gegenüber, die auch viel zu bieten haben, aber nicht so bekannt sind. Die Touristen müssten sich also besser verteilen. Einen Beitrag dazu leisten digitale Tools wie der Ausflugsticker Bayern, der Ausflügler bei ihrer Planung und auch vor Ort unterstützt und Alternativen aufzeigt, damit Besucherströme entzerrt werden.

4

Profitieren nur Hotels vom Tourismus?

Der Eindruck, dass hauptsächlich Unterkünfte und Gastronomie etwas vom Tourismus haben, kann bei oberflächlicher Betrachtung leicht entstehen. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Nur 34 % der gesamten touristischen Ausgaben fallen in diesen Bereich. Denn als Querschnittsbranche beflügelt der Tourismus auch Einzelhandel (24,5 %) und Dienstleistungssektor (8,5 %) und schafft dort vielseitige Arbeitsplätze. Und die Kommunen? Freuen sich über Steuereinnahmen (Quelle: DIW ECON).

5

Zählen Gäste mehr als Hiesige?

Touristen und Einheimische als Gegenpole wahrzunehmen, das ist passé. Immer mehr touristische Destinationen setzen auf eine ganzheitliche Lebensraumgestaltung, in der eine gute Lebensqualität für die Bevölkerung ebenso angestrebt wird wie eine hohe Urlaubsqualität für die Gäste. Und noch etwas ist klar: Tourismus funktioniert nur zusammen mit den Einheimischen. Und mit ihrer Gastfreundschaft.

6

Warum arbeiten, wenn andere Urlaub machen?

Weil man auch dort arbeitet, wo andere Urlaub machen – in den wunderschönen bayerischen Bergen, an Seen, in quirligen Städten … Weil die Tourismusbranche ungemein vielseitig und spannend ist. Und weil Jobs im Tourismus sinnstiftend sind: Anderen Menschen eine glückliche Zeit zu bereiten macht selbst glücklich.